Über Asset Management
wurde viel geschrieben und diskutiert. In der deutschsprachigen Literatur leider auch viel Missverständliches, Irreführendes und schlicht Falsches. Seine Ursprünge hat das Asset Management in Kapitalmarkt-Theorie – es geht auf Arbeiten von Williams (1938), Hicks (1939) und Markowitz (1952) zurück. Für die praktische Anwendung auf den Kapitalmärkten, respektive für die institutionellen Kapitalanleger, lieferten Redington (1952) und Wilkie (1984) die entscheidenden Grundlagen, in dem sie Asset Management als Teil-Prozess des übergeordneten Asset Liability Management einführten. Den Begriff „Real Estate Asset Management“ führte Seldin (1980) in die Immobilienbranche ein. Er definierte Real Estate Asset Management als „general process of managing all aspects of real estate assets, including acquisition and disposition, devising management strategies, management of building/facility operations, financial management, and all aspects of accounting and reporting on real estate held.” Ihm folgten Dubben / Sayce (1991): „Asset Management is defined as the process of maximizing value to a property or a portfolio of properties from acquisition to disposition within the objectives defined by the owner. This concept uses strategic planning, which includes investment analysis and operation and marketing analysis, as well as the positioning of a property in the market place in accordance with market trends and conditions.“ Ihnen schloss sich die RICS, Royal Institution of Chartered Surveyors (2012), mit ihrem standardisierten Leistungskatalog zum Real Estate Asset Management an. „Asset management refers to the responsible, strategic and operational management of all measures affecting risk and return at the property, portfolio and company level in relation to the entire life cycle of the property/properties.” So ist es nicht weiter verwunderlich, dass es in den originären angelsächsischen Quellen, wie auch in der praktischen Anwendung, kein eigenständiges Real Estate Portfolio Management gibt. Dieses ist eine Teilleistung des Asset Management. Asset Management heißt übersetzt schlicht „Vermögensverwaltung“ – und dabei spielt es keine Rolle, ob das Vermögen aus einer oder aus mehreren Immobilien besteht. Der Begriff des Vermögens als Singularetantum zeigt dies ja schon eindrücklich. So auch die Sichtweise des BVI, Bundesverband der Investment- und Assetmanager. Es wird aber wohl noch ein wenig brauchen, bis sich die in Deutschland in Teilen verbreitete und fehlgeleitete Sichtweise von Asset Management als eine „Meta-Ebene“ korrigiert und den internationalen Standards angleicht.
In den letzten Jahren hat sich hieraus die junge Teil-Disziplin des „Lean Asset Management“ entwickelt. Zu den theoretischen Grundlagen zählt das CAKE Modell, welches von uns entwickelt wurde.