Wir haben uns mit dem tatsächlichen Anlageverhalten der Deutschen beschäftigt. Genauer: wir haben uns mit den inländischen Depots von Privatpersonen beschäftigt – ganz unabhängig von der Nationalität ihrer Eigentümer. Dazu haben wir die Daten der Deutschen Bundesbank, des Statistischen Bundesamtes und des BVI ausgewertet. Das Ergebnis sehen Sie in der nebenstehenden Grafik (zum Vergrößern bitte anklicken).
Dargestellt finden Sie das „deutsche Durchschnittsdepot“ – über alle Privatanleger, Einkommens- und Vermögensklassen. Vergleichen Sie doch einmal die Werte mit Ihrer eigenen Anlage…
Tatsächlich ist in Summe der Anteil an Aktien in den deutschen Depots nicht so gering wie es gemeinhin immer dargestellt wird. Aktien im Direktbesitz sowie Aktienfonds haben im Schnitt einen Anteil von rund 35% in den privaten Depots. Hinzu kommen noch kleinere Anteile aus den Aktienquoten der Dachfonds und der Mischfonds, so dass wir in unserer Schätzung davon ausgehen, dass sich der faktische Anteil im Bereich zwischen 37% und 40% bewegt.
Den weitaus größten Anteil in den privaten Depots machen die Schuldverschreibungen mit rund 31% aus. Diese Position ist um den Anteil der Rentenfonds (11%) zu ergänzen, um im weitesten Sinne den Anteil der festverzinslichen Papiere zu ermitteln. Dieser wird seinerseits ergänzt um die Anteile aus Dachfonds und Mischfonds, so dass wir den faktischen Anteil von festverzinslichen Papieren im Bereich zwischen 45% und 48% schätzen.
Die Offenen Immobilienfonds haben einen Anteil von rund 6% und sind damit als Immobilienquote recht gering. Dabei ist natürlich nicht berücksichtigt, dass viele Anleger Immobilien im Direktbesitz haben und sich so die faktische Immobilienquote – gerechnet über das Gesamtvermögen – anders darstellt.
Der Anteil der Liquidität liegt bei rund 4% – unter Berücksitigung der liquiden Mittel in Dach- und Mischfonds schätzen wir die faktische Liquidität auf 5% bis 8% (ohne OIF).
Ganz grob lässt sich also zusammenfassen: Ungefähr die Hälfte des Kapitals ist in Zinsträgern angelegt, rund 40% in Dividendenträgern – der Rest liegt in Immobilien und im Geld. Bemerkenswert ist darüber hinaus auch, dass Hedgeprodukte in deutschen Privatdepots keine Rolle spielen. Und das muss nicht schlecht sein…
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