Schritt für Schritt bewegt sich die Euro-Zone in die falsche Richtung – oder in die richtige. Wie so oft kommt es auf den Standpunkt an. Aus süd-europäischer Sicht handelt es sich um die richtige Richtung; nördlich der Alpen muss man sehr überzeugter Europäer oder recht verwirrt sein, um nicht zu erkennen, dass es sich um den falschen Weg handelt. Sie merken schon – ich drücke mich um deutlichere Worte, wenngleich diese mir auf den Lippen liegen. Ich möchte an dieser Stelle auf meinen Beitrag vom 13. Dezember 2010 „Das Ende der EU“ verweisen.
Wir sind in einer Transfer-Union angekommen… und – das war nie so verabredet; im Gegenteil – es war immer ausgeschlossen und sollte nie passieren. Nun kommt es anders – die Mittel- und Nordeuropäer sollen den Lebensstandard der Süd-Europäer finanzieren. Sprich das Leben, das diese führen, sich aber genau genommen nicht leisten können. Die Schulden der Süd-Europäer werden sozialisiert / vergemeinschaftet. Wir Deutschen kennen das als „Länderfinanzausgleich“… nun soll das Gleiche auf Ebene der Europäischen Union stattfinden. Schön – für die Süd-Europäer.
Die Frage, ob man diese Entwicklung gut findet – oder nicht, springt zu kurz. Richtiger muss man fragen, ob Europa schon so weit ist, respektive, ob die Europäer schon so weit sind, dass sie de facto in Staatenverbund leben wollen, der mehr und mehr zu einem Staat wird. Hier habe ich deutliche Zweifel. Zum Ersten zweifle ich am Willen und der Bereitschaft der Europäer. Zum Zweiten zweifle ich am Weg. Wie soll das funktionieren – ohne eine gemeinsame Wirtschaftspolitik, Finanzpolitik und Ordnungspolitik???
Ich glaube, umgekehrt wird ein Schuh daraus: Erst die politische Union, dann folgt der Rest. Ich glaube nicht daran, dass die Politiker ihren Bürgern die Union „von oben“ verordnen können. Eine Gemeinschaft kann nicht „hintenrum“ durch die kalte Küche entstehen – auch nicht unter dem Feigenblatt wirtschaftlicher Zwänge. Es ist der falsche Weg… richtiger wäre es schon immer gewesen, die Südeuropäer aus dem Euro temporär auszuschließen (wie schon im Dezember gefordert). Das ist auch jetzt noch richtig… Wenn dies nicht funktioniert, dann sollte sich Deutschland gemeinsam mit anderen überlegen, selbst aus dem Euro auszuscheiden und eine neue gemeinsame Währung ins Leben zu rufen.
Aber die Politik wird dieses Verständnis nicht aufbringen… Ihnen noch eine schöne Woche!
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